Bergwiesenheu

Unsere Blumenwiesen

Ein Lebensraum, so bunt und lebendig

Früher alltäglich, sind sie heute eine Seltenheit und gehören deutschlandweit zu den gefährdetsten Lebensräumen. In der Fachsprache nennt man sie mesophiles Grünland, also in etwa halb-nährstoffreiche Wiesen. Sie wurden traditionell etwa 2 bis maximal 3mal in Jahr gemäht. Der Erste Schnitt – meist im Juni - ergab duftendes, kräuterreiches Heu für die Tiere. Der Zweite Schnitt, dass so genannte Grummet, wurde im Hochsommer gemäht. Oft im Herbst noch einmal überweidet gingen die Flächen dann kurzrasig in den Winter. So konnte die warme Frühlingssonne den Boden schnell wieder erwärmen und das Wachstum der Gräser und Kräuter fördern.
Heute wird das „Grün-Land“ 5 bis 6mal oder noch öfter gemäht. Gründe dafür sind veränderte Futtereinsätze hin vom Heu zur Silage (Milchsauer unter Luftabschluss vergoren) und die stark gestiegene Düngung der Flächen. Blühen und Samenbildung finden so quasi nicht mehr statt und der Weg von der bunten Blumenwiese zum „Grünen Land“ mit nur noch wenigen, vorwiegend Gras-Arten, ist vollzogen. Landwirte – meist unter starkem Produktionsdruck - ernten so größere Mengen an Futter mit vermeintlich optimalerer Futterqualität für hohe Milchleistungen. Quantität muss jedoch nicht immer gleich Qualität sein. Der Trend zu Heumilchprodukten kommt nicht von ungefähr! 
Früher waren extensive Mähwiesen Hotspots der Artenvielfalt. Tausende von Tier- und Pflanzenarten lebten in und von ihnen. Wildbienen, Hummeln, Heuschrecken, Schmetterlinge, Brachvögel, Störche, Braunkehlchen, Neuntöter, …endlos ist die Liste an Kreaturen unserer Heimat. Seit 1991 wurden mehr als 600.000 ha Wiesen in Deutschland umpflügt. Eine Fläche dreimal so groß wie das Saarland. Bis zu 400 Pflanzenarten sind auf Wiesen spezialisiert und sie gehören, neben den tropischen Regenwäldern, weltweit zu den artenreichsten Biotoptypen.
Diesen Lebensraum zu erhalten ist Teil unserer täglichen Arbeit.

Unser Projekt

Unser Projekt

Artenreiche Mähwiesen

Im Schulterschluss mit der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Birkenfeld, Biotopbetreuer-Innen , Partnern und Akteuren organisieren wir in unserem zertifizierten Biobetrieb die Mahd auf etwa 50 ha extensiver Wiesen mit anschließender Heugewinnung. Es handelt sich dabei durchweg um Flächen, die naturschutzfachliche Ziele verfolgen, wie z.B. in unserem Projekt: Halbtrockenrasen bei Vollmersbach. Der Verzicht auf chemisch-synthetischer Düngemittel ist obligatorisch. Wenn überhaupt, kommen dort ausschließlich natürliche Düngerformen wie z.B. Festmist vor, der bereits früher in der bäuerlichen Bewirtschaftung eingesetzt wurde. Der - moderate – Einsatz von Festmist, dessen Nährstoffe nur über längere Zeiträume verfügbar werden, kann sich positiv auf die Artenvielfalt auswirken.

Unsere Wiesen werden grundsätzlich später, i.d.R. erst an Mitte Juni oder noch später gemäht, sodass Kräuter und Gräser blühen und Samen bilden können. Die Blüten liefern Nahrung für die Insekten, die Insekten und Samen wiederum sind Nahrung für die Vögel, Fledermäuse, Säuger und viele weitere Arten. Wenn möglich setzen wir bei der Mahd wieder Balkenmäher-Technik ein, die einen wesentlich schonenderen Schnitt ermöglicht. Hier bewegen sich zwei Messerreihen gegeneinander, die Kräuter und Gras sauber schneiden und umlegen. Kreiselmähwerke arbeiten mit sehr hohen Umdrehungen und schlagen mehr, als sie schneiden. Die Sog- und Drehwirbelwirkung wirkt negativ auf Insekten die sich in der Wiese aufhalten.

Das Heu, das wir so gewinnen ist von höchster Qualität und kann durchaus als Medizinalfutter bezeichnet werden. Besonders gut kann es Beispielsweise in der Pferdehaltung eingesetzt werden, denn diese bevorzugen Heu, das aus extensiven, artenreichen, später gemähten Flächen stammt.

Bestes Heu – eine Frage der Herkunft
Wiese ist nicht gleich Wiese. Je nach Standort lässt sich unser Heu grob gesprochen drei verschiedenen Kategorien zuordnen.

Artenreiche Flachlandwiese
Sie ist der Klassiker in den tieferen Lagen. Ungedüngt und spät gemäht kann man dort Blühpflanzen wie Knäuel-Glockenblume, Teufelskralle, Wiesen-Witwenblume, Schafgarbe und viele andere finden. Nach der Roten Liste der gefährdeten Biotoptypen in Deutschland ist sie stark gefährdet. Stärkste Beeinträchtigung ist die Nutzungsintensivierung.

Hunsrücker Bergwiesen
In den Rodungsinseln des Hunsrücks finden man diesen Lebensraum-Schatz. Heilkräuterreiche Bergwiesen mit Heilziest, Wundklee, Wilder Narzisse und Klappertopf verzaubern hier den Besucher mit ihrer Farbenpracht. Die wahre Königin dieser Wiesen ist jedoch das Bergwohlverleih, wohl besser bekannt unter dem Namen Arnika. Früher eine bekannte und verbreitete Heilpflanze ist sie heute die absolute Rarität unserer Bergwiesen.

Orchideenreiche Feuchtwiesen
In den Tälern und feuchten Senken liegen unsere artenreichen Feuchtwiesen. Kuckuckslichtnelke, Sumpfdotterblume, Baldrian und Schlangenknöterich fühlen sich hier wohl. Aber ganz besonders herausragend sind dort die Vorkommen heimischer Wildorchideen, wie Breitblättriges- und Geflecktes Knabenkraut. Sie machen unsere Feuchtwiesen zu kleinen Farbtupfer-Paradiesen!

Unsere Produkte

Berg- und Blumenwiesenheu

Ein tierisches Highlight

Unser Heu stammt von den schönsten und artenreichsten Wiesen des Hunsrücks. Viele Flächen liegen in Naturschutzgebieten und alle fördern unsere naturschutzfachlichen Ziele.

Berg- und Blumenwiesenheu

Vor allem bei Pferdehaltern erfreut sich unser Heu besonderer Beliebtheit. Gesundheitlich sensiblen Tieren, die z.B. unter Heustauballergie leiden kommt dieses Futter sehr zugute.